Mittwoch, 17. August 2011

Stiftung Sauna-Test

Freitag musste ich morgens aus dem Hotel auschecken um mich abends bei einem alten Freund einzuquartieren. Das Wetter war sehr regnerisch, somit habe ich den Tag im Apollo Splash Club, einer Gay-Sauna in einer von Berlins Schwulenvierteln, verbracht.

Als ich gegen kurz nach 13 Uhr dort ankam, war erwartungsgemäß noch nicht allzuviel los, dementsprechend ging das Einchecken ziemlich flott. Ein Handtuch und ein Kondom ist im Preis mit drin, Badelatschen kosten einen Euro Leihgebühr extra. Bis 15 Uhr gibt es Frühstarter-Rabatt.

Wie bei so ziemlich allen Gay-Saunen steht eher die Kontaktanbahnung als das eigentliche Saunieren im Vordergrund, dementsprechend sind Einrichtungen wie Fußbäder zur Entwärmung, die für mich eigentlich zu jedem Saunagang unbedingt dazugehören, dort Mangelware. Statt dessen gibt es die üblichen Cruising-Bereiche mit Darkrooms und allem was dazu gehört.

Einige Bereiche verfügen über elektrische Schiebetüren, was einen modernen Eindruck macht. Auch die Beleuchtung einiger Bereiche durch LED-Scheinwerfer aus dem Bühnenbereich kann sich durchaus sehen lassen. Sehr angenehm war auch der Ruheraum, in dem eine DVD von Schiller lief. (Die Musik ist zum Entspannen echt nicht schlecht, daher hab ich mir Montag auch gleich eine Schiller Konzert-Bluray bestellt.)

Wer es lieber etwas privater mag, kann anstatt eines Schranks auch ein privates Zimmer buchen. Wenn man nur eine Nacht kostengünstig übernachten will, könnte das durchaus eine preiswerte Alternative zum Hotel sein.

Das Publikum war durchmischt, Jüngere waren eher die Ausnahme. Ein paar waren aber durchaus attraktiv.

Getränke kann man ohne Kleingeld durch Angabe der Schlüsselnummer bestellen.

Da ich Abends noch verabredet war, habe ich die Sauna gegen 18 Uhr wieder verlassen.

Gestern habe ich mir zum Vergleich mal die Perseus Sauna in Bremen-Walle angeschaut. Das Ergebnis war ernüchternd: Statt Schiller lief RTL2, der Altersschnitt lag eher bei 50 aufwärts. Möglicherweise ist dies an anderen Tagen oder zu anderen Uhrzeiten anders. Ich bin recht schnell wieder verschwunden, da war die Straßenbahnfahrt deutlich entspannender und erotischer als der Saunabesuch.

Es bleibt die (nicht neue) Erkenntnis, dass ich zum Saunieren lieber in eine richtige Saunaanlage wie die Oase gehe und Darkrooms nach wie vor nicht so mein Geschmack sind... ich finde die Dunkelheit ganz einfach unpraktisch. Ausserdem suche ich eher Jungs zum Kuscheln als für schnellen Sex.

Ich hätte in Berlin gerne mal eine Kuschelparty besucht, aber im Zeitraum meiner Anwesenheit habe ich leider keine gefunden. Vielleicht sollte ich, ausreichend Interessenten vorausgesetzt, hier mal selbst eine organisieren?

1 Kommentar:

Vera hat gesagt…

Wir hatten damals eine tolle Sauna im Hotel Meraner Land. Mir hat es dort sehr gut gefallen.